
Veröffentlicht am 20.04.2020
Nicht so stark wie letzten Bücher
Agatha ist langweilig. In ihrem Heimatdorf Carsley passiert nichts Aufregendes mehr und auch ein Dorffest ist nicht in Sicht. Da kommt ihr der neue Besitzer des Nachbarcottages, Paul und ein Gerücht über ein Geisterhaus, ein Dorf weiter, gerade recht. Im Haus der alten Mrs. Witherspoon soll es spuken und Paul animiert Agatha, die erst gar keine Motivation zu einem erneuten Detektivspiel hat, der Sache nach zu gehen. Bei einer nächtlichen Wache im besagten Haus, erscheint auch tatsächlich ein geheimnisvoller Nebel, den Sich Agatha und Paul erst einmal nicht erklären können. Doch bei einer anschließenden Befragung der Dorfbewohner sind diese sich alle einig. Mrs. Witherspoon möchte nur Aufmerksamkeit erregen, wie schon so oft. Doch dann wird sie wenige Tage später tot in ihrem Haus aufgefunden und für Agatha beginnt wieder ein neues Abenteuer.
Auch der aktuelle Roman um Agatha und ihre Kriminalgeschichten ist, wie gewohnt, sehr gut geschrieben. Die Handlung beschränkt sich dieses Mal auf den eigentlichen Mordfall und erzählt weniger von den Geschehnissen drum herum, was aber auch zu der Idee passt, dass in Carsley und in Agathas Privatleben momentan alles eher ruhig ist. Das ist eine gute Abwechslung zu den vorherigen Romanen und ist vielleicht ein Anfang für eine neue Rahmenhandlung. Die eigentliche Ermittlungsarbeit ist dagegen diesmal gar nicht so abwechslungsreich. Vieles dreht sich dabei im Kreis. Die Personen im Umkreis des Opfers werden immer wieder befragt, aber nur sehr kurz, weil einen Grund hat man irgendwie nicht wirklich und Agatha und Paul scheinen nur aus Verzweiflung immer wieder auf dieselben Verdächtigen zurück zu kommen. Trotz dieser ganzen Befragungen lernt man die Charaktere nicht besonders gut kennen und alle bleiben ziemlich farblos. Der Auftritt eines neuen Polizisten bringt leider auch nur wenig Aufregung in den Fall.
Die Auflösung selbst ist aber wieder in sich schlüssig und kann mit Originalität überraschen, was aber dieses Mal auch mit daran liegt, dass man sich aufgrund der blassen Charaktere vorab kein Bild machen und somit aber auch keine gute Idee haben konnte, wer denn nun der oder die Täter sind.
„Agatha Raisin und das Geisterhaus“ ist wieder ein solider Krimi mit sympathischen Charakteren und einer originell ausgedachten Kriminalgeschichte. Leider gibt es diesmal etwas zu viele Wiederholungen und wenig Neues, die das Lesevergnügen etwas mindern. Ich hoffe, der nächste Roman wird wieder spannender.
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